Ich bin Gülşah – Gründerin von DEEP Bildung und Beratung und Initiatorin verschiedener Projekte, wie MIGRAFOOD. Ich bin Islamwissenschaftlerin und Kulturvermittlerin und bereits über 20 Jahren aktiv in der Kulturarbeit.
Ob Museen, Filmfestivals oder Theater: Seit ich denken kann, bringe ich postmigrantische und intersektionale Perspektiven in die Kulturarbeit mit ein. Was mich leitet, ist der Wunsch, dass meine Perspektive mitgedacht wird.
Und das ohne Tokenismus und Repräsentationspolitik.
Ich habe Islamwissenschaften studiert und früh verstanden, dass Geschichte nicht objektiv ist – sie wird erzählt, gelenkt, gelöscht. Meine Arbeit mit Museen, Archiven und Kulturinstitutionen ist der Versuch, verlorene Perspektiven zurückzuschreiben: migrantisch, weiblich, widerständig.
Im Europäischen Parlament, beim DGB Bildungswerk und in der Kulturarbeit habe ich gelernt, dass Systeme nicht neutral sind – und dass Veränderung Mut braucht. Heute begleite ich Teams, Häuser und Institutionen dabei, diskriminierungssensible Praxis zu leben. Ich glaube an Prozesse, die nicht von Angst, sondern von Haltung getragen werden.
Essen ist für mich Erinnerung, Sprache und Widerstand. Mit MIGRAFOOD hole ich die westasiatische und nordafrikanische Küche aus der Exotik-Ecke und erzähle ihre Geschichten als Teil einer gemeinsamen Geschichte von Migration, Klasse und Zugehörigkeit.